Herde von 70 Milchkühen der Rasse Montbéliard, 24 l Milch, 42-36 produzierte Trockenmasseanteile.
Vollständige Ration mit Maissilage, Wiesenballen, Heu und Kraftfutter (3 kg VL18 und 1,6 kg Soja-/Raps-Presskuchen 50/50)
Freie Stallhaltung mit strohbedecktem abfallendem Liegeplatz.
Stark amidonhaltiger Mais 25 kg: Äquivalent Milch für Energie: 21,6 l
Ballen 8 kg: 5,6 l
Qualitativ gutes Heu 2 kg: 2,8 l
Theoretische Gesamtmilch der Futtermittel: 30 l
+ 10,6 theoretische konzentrierte Milch: ergibt 40,6 l - 11,5 l Unterhalt: 29 theoretische l
Im Milchtank: Produktion von 24 l pro Kuh,
Es fehlen 5 l Milch, die die Obsalim-Symptome auftreten lassen!
Herangehensweise an die Herde:
- Heterogene Herde, magere Kühe und schwere Kühe, saubere und schmutzige Kühe, Kühe mit geradem Rücken, andere mit durchhängendem Rücken: es besteht ein Verbesserungspotenzial für die physiologische Rentabilität der Tiere.
- Interpretation des Kniekreuzes: unten schmutzig: die Fütterung ist die Ursache für die Heterogenität.
Das Verbesserungspotenzial erschließt sich durch eine Fütterungsanpassung.
- Nasenausfluss (Karte Rinder Nr. 32)
- Blasse Nase - gut sichtbar bei den Montbéliards (Karte Rinder Nr. 34)
- Augenlidödem (die Kühe haben einen müden Blick) (Karte Rinder Nr. 30)
- Unterschiedlicher Kot, mancher nahezu flüssig, mancher geformt (Karte Rinder Nr. 16)
- Kot mit feinen Fasern, sehr große Rückstände im Sieb (Karte Rinder Nr. 17)
5 sehr deutliche Symptome, stark vertreten (2/3 der Herde). Die Triangulation wird anhand der Bestandsaufnahme an 3 verschiedenen Organen eingehalten.
Durch Addieren der Koeffizienten unten auf den 5 Karten
Ef |
Eg |
Af |
Ag |
Ff |
Fs |
Sr |
+5 |
+1 | -3 | -2 | +2 | -1 | -3 |
Ef +5, Eg +1 :
findet der Energietransfer vom Pansen zu den Kühen nicht statt, Verluste oder fehlende Produktion sind unvermeidbar (daher die körperlichen Anzeichen)
Af -3, Ag -2 :
hoher Stickstoffmangel
Ff+2, Fs -1 :
Starker Verzehr von Fasern, aber Mangel an strukturierten, harten, wirksamen Fasern
Sr -3 :
Instabiler Pansen, ein limitierender Faktor, jedoch nicht so sehr wie der Stickstoffmangel.
Stickstoffmangel und zuviel Amidon (FE sehr stark/FE: es sind keine feinen Fasern)
Überschussfaktor: Fermentierbare Energie
Faktor, der zunächst den löslichen Stickstoff, dann die Fasrigkeit der Ration und infolgedessen die Panseninstabilität begrenzt.
Die Kühe verwerten die aufgenommene Energie nicht, daher die Differenz von 4 l zwischen der theoretischen Milch und der tatsächlich produzierten Milch mit den Obsalim-Symptomen.
Weglassen von 3 kg VL 18, zu ersetzen durch 1 kg Presskuchen als Ergänzung.
Dies, um den Wert der theoretischen Milch der „Kraftfutter“ von 2 UF, das heißt, 4,5 l, zu verringern, was dem zu produzierenden Mangel entspricht. Der Presskuchen sollte teilweise den Stickstoffmangel ausgleichen, wenn seine Löslichkeit ausreichend ist.
Telefonisch eine Woche später: die 3 kg VL wurden in 4 Tagen mit Erhöhung des Presskuchens von 1 kg ersetzt
- die Milchmenge nimmt nicht ab (Beginn der kalten Winterzeit: Rückgang von 150 l während 2 Tagen, danach erneuter Anstieg auf die gleiche Menge)
- der Kotabsatz erfolgt regelmäßig, mit Schleimschicht auf festem Kot.
- die Nase läuft nicht mehr
- die Kühe scheinen wacher zu sein
In diesem Beispiel haben Sie erfahren, wie eine Ration anzupassen ist und wie erhebliche Einsparungen möglich sind: 140 kg/Tag an gekauftem Kraftfutter/Tag für 70 Milchkühe!
Keine Berechnung, einfach nur die Rationsbilanzierung an den Beobachtungen ausrichten.
Fortsetzung: Man wartet 2 weitere Tage, danach testweise eine Erhöhung des Presskuchens von 200 g morgens und abends in Schritten von 2 Tagen, bis mögliche Überschussanzeichen auftreten (weicher Kot, Ockerfärbung zwischen Oberschenkel und Euter).
ACCORDAN OBSALIM®
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